Forschungsprojekte
Als KMU und ein aus der universitären Forschung des Deutschen Forschungszentrums für künstliche Intelligenz gegründetes Unternehmen begleiten wir Forschungseinrichtungen im Zusammenhang mit der Planung, Entwicklung und Wartung von Software. Dabei stehen unter technischen und rechtlichen Bedingungen stehende Anwendungsfälle mobiler Szenarien und die Darstellung komplexer Sachverhalte in einem mobilen Umfeld im Fokus.
Unter Zugrundelegung nutzerzentrierter Ansätze konzipieren und entwickeln wir mobile Anwendungen mit Anbindungen an komplexe Backend-Systeme. Wir können dabei bereits auf eine langjährige Erfahrung im Bereich der Erfassung von Sensordaten und deren strukturierter Speicherung und Visualisierung auf mobilen Endgeräten zurückblicken. Nachfolgend stellen wir Ihnen einige Forschungsprojekte vor, die wir in den letzten Jahren begleiten konnten.
URBANIST
Nachhaltig unterwegs – spielend einfach
MOTIVATION
Möglichkeiten, um mobil zu sein gibt es viele – vor allem in Städten. Dabei schwindet jedoch bei einigen das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Klimawandel. Insbesondere für den Individualverkehr und Kurzstrecken mit dem Auto fehlen Anreize, umweltfreundliche Alternativen zu nutzen.
ZIELE UND VORGEHEN
Forscherinnen und Forscher des Projekts URBANIST entwickeln eine App, die mit einem spielerischen Element, dem sogenannten Gamification-Ansatz, dazu animiert, umweltschonende Bewegungsmuster zu bevorzugen. Die App verrät Nutzerinnen und Nutzern in Echtzeit, welche Umwelteinflüsse verschiedene Verkehrsmittel haben. Sie soll außerdem auf Informationen einer Vielzahl von in der Stadt platzierten Sensoren zugreifen. So erzeugt sie mit Hilfe Künstlicher Intelligenz Quests, also kleine Aufgaben, die einen Spaßfaktor bieten. Diese Quests helfen Nutzerinnen und Nutzern dabei, die Verkehrsdichte und Qualität des Lebensraums für alle zu verbessern.
INNOVATIONEN UND PERSPEKTIVEN
Das Ziel von URBANIST ist es, am Beispiel der Stadt Osnabrück, mit einer innovativen App Bürgerinnen und Bürger für nachhaltige Mobilität in Ihrer Stadt zu sensibilisieren und zu motivieren. So wird der urbane Raum lebenswerter für alle.
ARBEITSPAKETE PIONEO
Pioneo etabliert, plant und steuert im Forschungsprojekt einen nutzerzentrierten Entwicklungsprozess, um BürgerInnen eine iOS und Android App zur Verfügung zu stellen, die einen Anreiz zur nachhaltigen städtischen Mobilität schaffen soll. Für die Nutzergruppen erarbeitet Pioneo nutzergruppenspezifische Quests und Auszeichnungskonzepte. Weiterhin wird ein Konzept zur Ranglistendarstellung erarbeitet, welches dem Nutzer konkrete Handlungsanweisungen geben soll, um seine Stellung zu verbessern (z.B. mittels eines „Traffic-Coachs“, der dem Nutzer konkrete Hinweise gibt, wie er seine Stellung in der Rangliste verbessern kann). Um Anforderungen und Bedürfnisse der BenutzerInnen zu erfassen, werden auf der Basis unterschiedlicher Personas die entsprechenden Szenarien entwickelt, welche im gesamten Entwicklungsprozess die Grundlage für einen benutzerzentrierten Designprozess darstellen. Die Innovation besteht darin, die BenutzerInnen durch unterschiedliche Applikations-Prototypen frühzeitig in den Entwicklungsprozess zu integrieren und somit eine langfristige und intrinsische Motivation für die BenutzerInnen zu erzielen. Dafür erfolgt der Einsatz eines abstrahierten aber ausreichend detaillierten physischen Modells der Stadt Osnabrück, in dem, zusammen mit einer ausgewählten, repräsentativen Nutzergruppe, typische Anwendungsszenarien im URBANIST-Projekt abgebildet werden können. Analog zu einem Brettspiel können sich Akteure innerhalb des Modells bewegen und somit direkt die Effekte innerhalb der App erkennen. Aufbauend auf Vorarbeiten zu Dual und Synchronized Reality Ansätzen wird der Demonstrator in einer zweiten Ausbaustufe durch Live-Daten aus den installierten Sensornetzen in der Stadt Osnabrück angereichert. Pioneo setzt die Phasen Analysieren, Implementieren und Evaluieren unter Verwendung agiler Methoden (SCRUM) um. Im Rahmen der Phasen entwickelt, testet und liefert PIONEO die Apps aus und ist verantwortlich für den gesamten Entwicklungsprozess der Apps.

URBANIST
ActiVAtE
Bewegungsverhalten beobachten und zu Steigerungen anregen
AUSGANGSLAGE
Ein Großteil nicht übertragbarer Erkrankungen (wie Übergewicht, Krebs, Depression oder Diabetes) wird durch körperliche Inaktivität begünstigt. Die Zahl der körperlich inaktiven Menschen steigt dabei rasant an und liegt nunmehr bei nahezu einem Drittel der Weltbevölkerung. Ein vielbeachteter Ansatz zur Steigerung von Bewegungsaktivität beruht auf dem Einsatz und der Evaluation monetärer Anreize. Neueste verhaltensökonomische Interventionsstudien zeigen vielversprechende Möglichkeiten auf, Menschen kurzfristig zu mehr Bewegung anzuspornen und damit eine Vielzahl positiver gesundheitsbezogener Effekte zu erzielen. Einen Beleg langfristiger Auswirkungen dieser Interventionen bietet die Forschungslage jedoch noch nicht.
Insbesondere zeigen einige Studien signifikante Effekte während des Beobachtungs- und Bezahlzeitraums, die positiven Verhaltensänderungen verschwanden aber mit der Beendigung der Bonuszahlungen. Ein weiterer offensichtlicher Nachteil dieser Methode sind die hohen Kosten, die dem individuellen und volkswirtschaftlichen Nutzen entgegenstehen. Im Projekt ActiVAte_Behavior möchten wir die unmittelbaren und längerfristigen Wirkungen nichtmonetärer und niedriger monetärer Anreize untersuchen und deren Einsatz für unterschiedliche Zielgruppen optimieren. Unser Ziel ist es, Menschen dabei zu helfen, gesündere Entscheidungen zu treffen und so persönliche Vorsätze einzuhalten, mit – in der Folge – positiven Effekten für das Individuum, seine soziale Umgebung und die Gesellschaft als Ganzes.
ActiVAtE_Behavior verfolgt im Gegensatz zu bisherigen Studien einen längerfristigen Ansatz, indem das Bewegungsverhalten der Menschen über mindestens ein Jahr beobachtet und zu Steigerungen angeregt werden soll. Dabei erlaubt unser spezifischer Ansatz nicht nur die objektive Messung von Gesundheitsdaten über Wearables und Smartphone-Applikationen, sondern wird auch als Ergebnisse des Forschungsprozesses nicht nur einfache Korrelationen aufzeigen (wie es bei vergleichbaren Projekten der Fall ist), sondern reale Kausalzusammenhänge aufdecken können. Solche wertvollen Erkenntnisse über Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge tragen in Politik und Gesellschaft zu evidenzbasierten Entscheidungen bei.
ARBEITSAUFTRAG PIONEO
Pioneo hat das Backend, die Android und iOS App entwickelt. Die App erfasst Schritte, Herzfrequenz und weiteren Daten, die unter anderem mit dem Fitness Tracker ViFit von medisana erfasst wurden. Integriert sind verschiedene Challenges, die über das Backend individuell den Nutzern zugeordnet werden können. Ein zentrales Element ist die Integration eines virtuellen Coaches, der mit den Nutzern kommuniziert.

ActiVAtE Behavior

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